Da die wenigen erhaltenen Originale und historische Quellen nicht so aussagekräftig sind wie bei den Lauteninstrumenten, ist man als Instrumentenbauer auf viel Eigenkreativität angewiesen. Ich habe versucht, die für den Klang wichtigen Informationen von der Vihuela Chambure (Cité de la musique, Paris) zu übernehmen. Für mich ist die sehr einfache Deckenbeleistung bei diesem Instrument glaubwürdig, da ich davon ausgehe, dass sich alles vom Einfachen zum Komplexen verändert. Die Lauteninstrumente zeigen ja das Gleiche.
Materialauswahl, Verzierungen und Bünde sind beim gezeigten Beispiel vom Kunden so gewünscht. Natürlich kann Ihre Vihuela ganz anders aussehen. Da die klanglichen Aspekte für mich im Vordergrund stehen, rate ich bei aufwändigen Verzierungen allerdings immer zur Zurückhaltung.
Ich baue die Vihuelen ohne feste Form, ähnlich wie spanische Gitarrenbauer. Daher sind dem Umriss der Instrumente und der Gestaltung von Hals und Wirbelkasten nur geschmackliche Grenzen gesetzt. Sie haben also die Möglichkeit, mit mir zusammen Ihre sehr persönliche Vihuela zu entwerfen.
Die Vihuela auf den Bildern ist mit den folgenden Materialien ausgeführt:
Zargen / Boden: Zypresse mit Nussbaumadern
Hals: Nussbaum
Wirbelkasten: Nussbaum
Decke: Fichte
Mensur: 59 cm
Bünde: Knochen, fest eingelegt
Wirbel: Obstholz
Steg: Obstholz mit Ebenholzauflage
Griffbrett: Palisander
Chöre: 6
Rosette: Birnbaum mit Pergament, Rand aus Obstholz gedrechselt